Junge, blonde lachende Frau mit pinken T-Shirt und gleichfarbiger Krebsschleife im Vordergrund. Im Hintergrund unscharf zwei Frauen und ein Mann, lachend, in der Natur. Schriftzug: "Ernährung & Krebs", "medimentum".

Ich habe Krebs — Was soll ich essen?

Die Ernäh­rung, die betrof­fe­ne Frau­en vor, wäh­rend und nach der Krebs­be­hand­lung essen, kann eine wich­ti­ge Rol­le bei der Gene­sung spie­len. Die Ernäh­rung gilt als sup­por­ti­ve The­ra­pie­mög­lich­keit. Aber Krebs und sei­ne ent­spre­chen­de Behand­lung kön­nen manch­mal ändern, wie und was Pati­en­tin­nen essen kön­nen. Eine Ernäh­rung, die für Man­che gesund ist, funk­tio­niert mög­li­cher­wei­se nicht für Andere.

Der World Can­cer Rese­arch Fund schätzt, dass etwa 20 Pro­zent aller in den Indus­trie­staa­ten dia­gnos­ti­zier­ten Krebs­er­kran­kun­gen mit Fett­lei­big­keit, Bewe­gungs­man­gel, über­mä­ßi­gem Alko­hol­kon­sum und/oder schlech­ter Ernäh­rung zusam­men­hän­gen. Es gibt zwar noch vie­le Unklar­hei­ten über Krebs und sei­ne Ver­bin­dung zur Ernäh­rung, ins­be­son­de­re in Bezug auf vor­beu­gen­de Ernäh­rung und hei­len­de Kräf­te der Lebens­mit­tel. Den­noch ist es wich­tig sich mit dem The­ma aus­ein­an­der­zu­set­zen, da die Ernäh­rung einen wich­ti­gen Ein­fluss auf pro­mi­nen­te Risi­ko­fak­to­ren wie Über­ge­wicht und Dia­be­tes hat. Am bes­ten funk­tio­niert das mit Mythen und Fak­ten zur Rol­le der Ernäh­rung bei der Krebs­prä­ven­ti­on und wäh­rend der Krebsbehandlung.

Hier sind ein paar der häufigsten Behauptungen über Ernährung bei Krebs: 

Es gibt einen Zusam­men­hang zwi­schen Krebs und Über­ge­wicht oder Fett­lei­big­keit.

Ja, über­schüs­si­ges Kör­per­fett kann das Krebs­ri­si­ko erhö­hen, indem es den Kör­per dazu ver­an­lasst, mehr Östro­gen und Insu­lin zu pro­du­zie­ren und Hor­mo­ne in den Umlauf zu brin­gen, die das Krebs­wachs­tum sti­mu­lie­ren kön­nen. Ein neu­er Bericht des World Can­cer Rese­arch Fund legt nahe, dass Fett­lei­big­keit das Risi­ko für min­des­tens 12 ver­schie­de­ne Krebs­ar­ten erhöht.

Es gibt bestimm­te Lebens­mit­tel, die mit einem Krebs­ri­si­ko in Ver­bin­dung gebracht werden.

Ja, ein hoher Kon­sum von rotem oder ver­ar­bei­te­tem Fleisch erhöht das Krebs­ri­si­ko beim Mensch. Alter­na­tiv unter­stützt der Ver­zehr von Obst, Gemü­se und Voll­korn­pro­duk­ten dabei, das Krebs­ri­si­ko zu sen­ken. Ver­ar­bei­te­te und nähr­stoff­ar­me Lebens­mit­tel (z.B. Chips) soll­ten ein­ge­schränkt ver­zehrt werden.

Eine Auf­lis­tung wei­te­rer gesun­der Gewohn­hei­ten das Krebs­ri­si­ko zu senken:

  • Redu­zier­ter Kon­sum zucker­hal­ti­gen Getränken
  • Begrenz­ter Ver­zehrt von rotem Fleisch
  • Zunah­me von pflanz­li­chen Pro­te­inen wie Boh­nen, Lin­sen, Tofu anstel­le von Fleisch
  • Ein gesun­des Gewicht beibehalten
  • Min­des­tens 150 Minu­ten Trai­ning pro Woche
  • Kein Kon­sum von Tabak in jeg­li­cher Form
  • Begrenz­ter Alko­hol­kon­sum auf 1 Getränk pro Tag
  • Ver­mei­dung über­mä­ßi­ger Sonneneinstrahlung

Es gibt bestimm­te Lebens­mit­tel, die Krebs auf natür­li­che Wei­se „bekämp­fen“

Stimmt bis zu einem gewis­sen Grad. Eine ins­ge­samt aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung kann dazu bei­tra­gen ein Krebs­ri­si­ko zu ver­rin­gern oder den Kör­per wäh­rend einer Krebs­be­hand­lung gesund zu hal­ten. Dar­über hin­aus haben Anti­oxi­dan­ti­en und sekun­dä­re Pflan­zen­stof­fe, die in Obst, Gemü­se und Voll­korn­pro­duk­ten ent­hal­ten sind, eine krebs­hem­men­de Wir­kung im Körper.

Es gibt bestimm­te Diä­ten, die Krebs heilen.

Das ist nicht rich­tig. Es gibt nicht genug For­schungs­da­ten, um zu zei­gen, dass eine bestimm­te Ernäh­rung Krebs hei­len kann. Die Ernäh­rung spielt jedoch eine unter­stüt­zen­de (sup­por­ti­ve) Rol­le und kann Pati­en­tin­nen hel­fen, ein­zel­ne Bau­stei­ner der The­ra­pie (Ope­ra­ti­on, Che­mo­the­ra­pie, Bestrah­lung) bes­ser zu über­ste­hen. Bei Pati­en­tin­nen, die sich einer Krebs­be­hand­lung, ins­be­son­de­re einer Che­mo­the­ra­pie, unter­zie­hen, kön­nen Übel­keit, Erbre­chen, Durch­fall, Ver­stop­fung, Blä­hun­gen, Dys­pha­gie (Schluck­be­schwer­den), Sto­ma­ti­tis (Mund­ent­zün­dung), Xeros­to­mie (Mund­tro­cken­heit), Muko­si­tis (Schmer­zen und Ent­zün­dung der Schleim­häu­te) auf­tre­ten. Hin­zu kom­men Fati­gue (Müdig­keit), Appe­tit­lo­sig­keit und Geschmacksveränderungen.

Auf­grund die­ser Neben­wir­kun­gen kommt es ver­mehrt zu Man­gel­er­näh­rung. Ernährungsberater:innen spie­len des­halb in und um Kli­ni­ken eine wich­ti­ge Rol­le bei der Krebs­be­hand­lung, indem sie indi­vi­dua­li­sier­te Stra­te­gien und Ernäh­rungs­plä­ne anbie­ten. Pati­en­tin­nen wird dabei gehol­fen, ein gesun­des Gewicht und eine gesun­de Ernäh­rung basie­rend auf ihren Sym­pto­men zu errei­chen oder zu halten.

Wir haben deshalb einmal die wichtigsten Ernährungstipps bei Krebs zusammengefasst:

Tipps für eine bes­se­re Ernäh­rung wäh­rend der Krebsbehandlung

Das Letz­te, wor­an Sie den­ken wol­len, wenn Sie wegen Krebs behan­delt wer­den ist eine stren­ge Diät. Sie soll­ten essen was Sie wol­len und nur weni­ge Richt­li­ni­en beach­ten. Ernäh­rungs­be­ra­ter haben die Auf­ga­be, eine Grund­la­ge dafür zu schaf­fen, dass sich Pati­en­tin­nen wäh­rend der Behand­lung so stark und gesund wie mög­lich fühlen.

Die Grund­la­ge des Essens mit Krebsbehandlung

Zu den wich­tigs­ten Zie­len der Ernäh­rung bei Krebs gehört es, aus­rei­chend fol­gen­der Ele­men­te zu erhalten:

  • Flüs­sig­kei­ten, um hydriert zu blei­ben (meis­tens aus kof­fe­in­frei­en Flüssigkeiten)
  • Ener­gie (Kalo­rien) und Nähr­stof­fe aus gesun­den Lebensmitteln
  • Pro­te­ine zur Unter­stüt­zung der Auf­recht­erhal­tung der Körpermasse/Muskeln

Ins­ge­samt ist es das Haupt­ziel, Kalo­rien durch nähr­stoff­rei­che Lebens­mit­tel bereit­zu­stel­len. Die meis­ten Pati­en­tin­nen kön­nen sich nor­mal und gesund ernäh­ren. Wenn Sie kei­ne ernäh­rungs­be­ding­ten Neben­wir­kun­gen Ihrer Krebs­be­hand­lung haben, die Ihre Fähig­keit, Nah­rung zu sich zu neh­men und/oder zu ver­dau­en, ein­schrän­ken, kön­nen Sie sich an eine all­ge­mein gesun­de Ernäh­rung hal­ten, die fol­gen­de Lebens­mit­tel als Kern­ele­men­te umfasst:

  • Früch­te und Gemüse
  • Voll­korn
  • Boh­nen & Linsen
  • Nahr­haf­te Fette
  • Mage­res Eiweiß

Wenn Sie unter Neben­wir­kun­gen der Behand­lung wie Müdig­keit und Ver­dau­ungs­pro­ble­men lei­den, ist es hilf­reich, Lebens­mit­tel auf­zu­neh­men, die wenig oder gar kei­ne Zube­rei­tung erfor­dern und leicht zu essen sind – und Ihren Magen scho­nen. Damit ist kein “Junk Food” vol­ler lee­rer Kalo­rien gemeint, son­dern beque­me­re Alter­na­ti­ven, die trotz­dem die Nähr­stof­fe lie­fern, die benö­tigt werden. 

Im Folgenden sind prominente Vorschläge, die den meisten Patientinnen bei der Ernährungsplanung helfen:

Fri­sches Obst. Die bes­te Wahl sind Früch­te, die erfri­schend, leicht zu essen und reich an Was­ser sind. Beliebt sind Melo­nen, Bee­ren, Ana­nas, Bana­nen, Bir­nen und Obst aus der Dose oder dem Glas in eige­nen Säften.

Joghurt. Er ist ein­fach zu essen und för­dert eine gesun­de Ver­dau­ung. Wäh­len Sie unge­süß­te Sor­ten. Sie kön­nen Bee­ren, Zimt oder Man­del­split­ter zum Wür­zen hinzufügen. 

Müs­li. Alles, von Hafer­flo­cken bis hin zu Hafer­kleie, ist Hafer eine gute hei­ße Wahl. Cerea­li­en auf Reis­ba­sis sind beson­ders gut, wenn Sie Ver­dau­ungs­pro­ble­me haben. 

Erd­nuss­but­ter. Wäh­len Sie Voll­korn­cra­cker für Bal­last­stof­fe (falls zutref­fend) und Pro­te­in. Suchen Sie nach 100 Pro­zent Erd­nuss­but­ter, die ohne zusätz­li­che Öle her­ge­stellt wird. 

Voll­korn. Essen Sie Voll­korn­brot und Cra­cker – ach­ten Sie dar­auf, dass auf der Ver­pa­ckung „100 Pro­zent Voll­korn“ steht. Voll­korn för­dert Regel­mä­ßig­keit und Ver­dau­ungs­ge­sund­heit; Ein zu hoher Mahl­grad kann Bal­last­stof­fe, Pro­te­ine und ande­re Nähr­stof­fe entziehen. 

Fleisch und Geflü­gel. Suchen Sie nach gan­zem, unver­ar­bei­te­tem Fleisch ohne Nitra­te. Hähn­chen­brust ist eine beque­me Wahl, eben­so Hühn­chen- oder Thun­fisch­sa­lat und Fleisch/Geflügel, das in Sup­pen und Ein­töp­fen weich gemacht wird. Der Schon­g­a­rer ist eine groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit, Fleisch oder Geflü­gel bequem zuzubereiten.

Eier (gekocht). Essen Sie nur gekoch­te Eier (Rühr­ei, hart gekoch­te Eier, Ome­letts). Rohe Eier sind unsi­cher, selbst wenn sie in einen Smoot­hie fallen.

Tipps zur Lebensmittelsicherheit

Ach­ten Sie dar­auf, im Rah­men Ihrer Koch­fä­hig­kei­ten, Lebens­mit­tel aus­zu­wäh­len und zu ver­ar­bei­ten. Schließ­lich ist die siche­re Zube­rei­tung und Zube­rei­tung von Spei­sen ein äußerst wich­ti­ger Teil des Puz­zles. Es gilt auch zu beach­ten, dass in den Vor­schlä­ge kei­ne indi­vi­du­el­len All­er­gien und Unver­träg­lich­kei­ten berück­sich­tigt wer­den konn­ten. Es han­delt sich um all­ge­mei­ne Ernährungstipps.

Quellen

krebsgesellschaft.de
https://www.krebsgesellschaft.de/

Gesund­heits­stadt Ber­lin
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/

Memo­ri­al­ca­re Orga­niz­a­ti­on
https://www.memorialcare.org

Memo­ri­al Slo­an Ket­te­ring Can­cer Cen­ter
https://www.mskcc.org/

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