Sobald Gemüse- und Kräuterkeimlinge die ersten jungen und zarten Blätter ausgebildet haben, können sie als Microgreens geerntet werden. In diesem Stadium sind die Pflanzen vollgepackt mit Nähr- und Vitalstoffen. Von diesen erhalten sie bis zu 40 mal mehr als ausgewachsenes Gemüse.
Außer Vitaminen und Mineralstoffen enthalten Microgreens viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Kohlenhydrate Proteine und Fette, welche eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den menschlichen Körper haben. Diese werden auch Phytochemicals genannt und schützen beispielsweise vor Schädlingen oder UV Licht, erfüllen Signalfunktionen oder bilden Duft‑, Farb- und Aromastoffe aus.
Jede Pflanze bildet für sich einzigartige Stoffe aus. Bisher konnten etwa 100.000 unterschiedliche sekundäre Pflanzenstoffe identifiziert werden von denen etwa 5.000 bis 10.000 als menschliche Nahrung dienen. Auch in der Pharmazie werden zahlreiche Medikamente mit Phytochemicals als Basis erstellt.
Chemisch unterscheidet man verschiedene Gruppen sekundärer Pflanzenstoffe:
Polyphenole, Carotinoide, Phytoöstrogene, Glucosinolate, Sulfide, Monoterpene, Saponine, Protease-Inhibitoren, Phytosterine und Lektine.
Laut aktuellen Studien können viele dieser Stoffe können vor verschiedenen Krebsarten schützen, wirken blutdrucksenkend, entzündungshemmend, antibakteriell und entfalten neurologische Wirkungen. Studien entdecken viele interessante neue Eigenschaften sekundärer Pflanzenstoffe.
Da Microgreens roh verzehrt werden, gehen keine wertvollen Stoffe durch das Erhitzen verloren. Sie behalten ihren vollen, intensiven Geschmack und garnieren Lieblingsgerichte mit ihren kräftigen Farben: von hell bis dunkelgrün, oder dunkelrot bis violett
Der Anbau erfolgt vertikal, in geschlossenen Räumen und ist wetterunabhängig das Jahr hindurch möglich. Das spart 80% Anbaufläche und verbraucht 90% weniger Wasser. Gute Erde, gute Saat, Wasser und Licht, mehr braucht es nicht.